Schluss mit dem Social Media Herum-Geposte!

Teil 4 der Sonder-Serie "7 goldene Regeln für Online Business Held:innen"

Willst du tatsächlich mit Katzen-Videos und Seelen-Strip Kunden gewinnen?

Glaubst du allen Ernstes, dass du mehr Kunden für deine Massage-Praxis oder dein Coaching gewinnst, weil du auf Social Media dein Privat-Leben ausbreitest? Auch Katzen-Videos und Sprüche vom Dalai Lama bringen dir keine neuen Interessenten!

Solange du nicht vor hast, Influencer zu werden, musst du dein Privat-Leben nicht in den Sozialen Medien ausverkaufen! Es ist ein äußerst weiter Weg von einem Like oder Kommentar auf deinen Post, der deine Kunden fragt, ob sie lieber Tee oder Kaffee trinken, zu einem zahlenden Kunden. Höre daher auf, deine Zeit und die Zeit deiner Interessenten zu verplempern! Und sei dir bewusst, dass du auf Social Media nicht der Kunde bist, sondern die Ware!

Mache dir vor allem klar: Die Jagd nach ein paar Likes und Kommentaren auf derartige Posts ist dein Privatvergnügen (Stichwort: Dopamin-Ausstoß) und kein Geschäfts-Aufbau! Der geht anders! Strategisch! Jeder einzelne Post, der kein klares strategisches Ziel verfolgt, ist daher vollkommen unnötig in Bezug auf dein Business!

Social Media strategisch nutzen: Die vierte goldene Regel

Wenn ich Menschen erzähle, dass ich Unternehmer bei der Erstellung von Online Kursen unterstütze, nehmen viele automatisch an, ich sei eine "Social-Media-Tante". Sie glauben, ich sei ständig auf Facebook und Instagram unterwegs und wundern sich, wenn ich ihnen sage, dass dem überhaupt nicht so ist. Für viele scheinen Online Business und Social Media untrennbar zusammenzugehören.

Herzlich willkommen zur vierten Folge meiner Serie über die sieben goldenen Regeln für Online Business-Helden und -Heldinnen. Heute spreche ich über das Thema Social Media und räume mit einigen Irrglauben auf.

Der Irrglaube: Online Business = Social Media

Immer wieder begegne ich Menschen, die sagen: "Ich kann kein Online Business haben, weil ich nicht auf Facebook sein möchte." Das ist natürlich eine extreme Haltung. Aber ich verstehe die Bedenken.

Für mich ist Facebook eine Art Postausgangsbox. Du wirst mich nie dabei erwischen, wie ich durch den Newsfeed scrolle. Bei mir besteht absolut keine Suchtgefahr, meinen Social-Media-Konsum reduzieren zu müssen, denn ich bin eine Hüterin meiner Zeit – und Zeit ist unser aller wertvollstes Gut.

Vielleicht siehst du es ganz anders und bist sogar gerne auf Social Media. Auch das kann zum Problem werden, wenn du Privates und Geschäftliches vermischst. Du verbringst stundenlang auf Social Media und denkst, das müsse doch irgendwie deinem Business zugutekommen. Doch wenn du nur die Posts anderer anschaust, bringt das am Ende des Tages nichts.

Wie ich Social Media nutze

Ich nutze Social Media durchaus, aber auf eine sehr spezielle Weise: mit Scheduling-Tools, die für mich arbeiten. Es ist selten, dass ich persönlich einen Post setze, und noch seltener lese ich die Beiträge anderer – dafür ist mir meine Zeit zu schade.

Ich sage immer: Es gibt Menschen, die Content erstellen, und Menschen, die Content konsumieren. Wenn du im Online Business erfolgreich sein willst, dann solltest du zu denen gehören, die Content erstellen, nicht zu denen, die ständig konsumieren.

Das Social-Media-Dilemma

Als ich mit meinem Online Business anfing, hatte ich eine Website und eine Facebook-Seite und dachte, damit hätte ich ein Online Business. Ich postete irgendetwas herum – genau den gleichen Fehler, den viele Jahre später immer noch viele machen.

Hier ein aktuelles Beispiel: Im Sommer wollte ich mich im Urlaub massieren lassen und stieß auf eine interessante Massagemethode. Eine Dame in der Nähe bot diese an. Ihre Website war nichts Besonderes, aber ich dachte mir, dass eine Masseurin keine außergewöhnliche Website braucht, um eine gute Masseurin zu sein.

Als ich sie anrief, sagte sie: "Es tut mir so leid, aber ich habe letzte Woche meinen Gewerbeschein zurückgegeben. Ich habe mich so bemüht, so viel auf Social Media getan, aber die Kunden sind einfach ausgeblieben."

Aus Neugier schaute ich mir ihr Facebook-Profil an. Was fand ich dort? Nicht gerade Katzenvideos, aber genau das, was ich kenne und was mir oft genug als Erfolgsrezept für mein Online Business empfohlen wurde:

  • Posts mit sinnhaften Sprüchen vom Dalai Lama
  • Buchempfehlungen
  • Kettenbriefe
  • Belanglose Fragen wie "Trinkst du lieber Tee oder Kaffee am Morgen?"

Kein Wunder, dass nicht mehr Menschen zur Massage kamen! Die Dame hat ihre Zeit damit verschwendet, die Zeit anderer zu verschwenden.

Die Konditionierung durch Social Media

Social Media konditioniert uns extrem – das ist mittlerweile aus der Gehirnchemie bekannt. Die Dopaminausstöße, die wir bekommen, funktionieren ähnlich wie bei Spielsüchtigen. Warum bedient jemand immer wieder den einarmigen Banditen, obwohl er ständig Geld verliert? Weil die wenigen Male, in denen die richtigen Symbole erscheinen, zu einem Dopaminausstoß führen.

Genauso verhält es sich mit Social Media und E-Mails. Jede Push-Benachrichtigung lässt uns nachschauen, und jede fünfte oder sechste Nachricht enthält tatsächlich etwas, das uns freut. Für diesen kurzen Glücksmoment nehmen wir den ganzen Rest in Kauf.

Dasselbe gilt fürs Posten: Wenn jemand unseren Beitrag liked, kommentiert oder teilt, verspüren wir ein kleines Prickeln – einen kurzen Hormonrausch. Im Grunde sind wir konditioniert wie Laborratten.

Das Beispiel der Social-Media-Beraterin

Vor einigen Tagen schrieb mir eine Dame, die ich nicht kannte, und schlug vor, uns gegenseitig auf Facebook zu interviewen, um unsere Businesses zu "pushen". Sie hilft Leuten, besser zu verkaufen, indem sie ihnen beibringt, Facebook- und Instagram-Stories zu posten.

Als ich mir ihre Beiträge ansah, stellte ich fest, dass es sich dabei um sehr private Mitteilungen handelte – Fotos ihrer Kinder und persönliche Geschichten, wie etwa der frühe Tod ihrer Mutter. Sie zeigte eines der wenigen Fotos, auf dem ihre Mutter sie als Baby im Arm hält.

In einer Nachricht fragte ich sie, womit sie ihr Geld verdient. Sie antwortete nicht. Vermutlich versucht sie lediglich, eine Community auf Basis privater Nachrichten aufzubauen – etwas, was viele lernen und praktizieren.

Ich frage mich: Wie weit willst du dich selbst ausverkaufen für ein paar Likes und Dopaminstöße? Für ein paar Kommentare wie "Oh, du Arme, dass deine Mama so früh gestorben ist"? Der Weg von solchen Posts zu tatsächlichen Verkäufen ist kilometerlang. Alles, was du tust, ist, deine Geschichte auszuverkaufen und alles, was dir heilig ist, in den Dreck zu ziehen – und das umsonst.

Du bist nicht der Kunde, du bist die Ware

Seid euch immer bewusst: Auf Facebook und Co. bist du nicht der Kunde – du bist die Ware. Der Kunde sind die Unternehmen, die Anzeigen schalten und Facebook Geld geben. Wir sind das Produkt. Mit jedem Post gibst du mehr Informationen über dich preis. Überlege dir gut, was du preisgibst.

Ich sage nicht, dass Social Media grundsätzlich schlecht ist. Ich nutze es auch. Aber das Wichtige ist: Wenn ein Post nichts bringt außer ein paar Mitleidsbekundungen oder Likes, was hast du dann erreicht?

Auch bei Fotos meiner Kinder bin ich zurückhaltend. Es gibt einige offizielle Fotos, die ich mit ihrer Erlaubnis veröffentlicht habe, weil sie auch in meinem Business mitwirken. Aber ich poste nicht ihr ganzes Leben – das ist ihre Privatsphäre, die ich nicht einfach mit der Welt teilen kann.

Der Unterschied zwischen Influencer und Business

Überlege immer, was du an Wertvollem verkaufst und was es überhaupt bringt. Als Influencer verkaufst du dein Leben – das ist etwas anderes. Aber wenn du dein Coaching oder deinen Online Kurs verkaufen willst, musst du dich nicht "nackt ausziehen" und all deine Privatsachen zeigen.

Ja, du bekommst ein paar Likes, Kommentare und vielleicht wird dein Beitrag geteilt. Aber am Ende des Tages: Was bringt dir das in Bezug auf deine Verkäufe? Nichts. Du kannst das machen, wenn du exhibitionistisch veranlagt bist, aber es fördert nicht deine Verkäufe.

Digitale Strategien statt ziellosem Posten

Ich nenne mich "digitale Strategin", weil ich niemals einen Post setzen werde, der nicht einer Strategie folgt. Auch auf meinem privaten Profil poste ich selten, und wenn, dann nur Dinge, die mich in die Richtung positionieren, in die ich positioniert werden möchte.

Auf meiner Unternehmensseite poste ich Inhalte, die Menschen anziehen, die potenziell meine Kunden werden könnten – nicht um von irgendwem ein Like zu bekommen. Jeder Post, jede Aktivität auf Social Media hat einen Sinn und führt zu etwas Weiterem.

Jeder meiner Social-Media-Posts führt auf eine meiner Webseiten. Dort gibt es eine Möglichkeit, sich einzutragen, manchmal auch etwas zu kaufen, oder ich zeige meine Expertise. Mein eigentlicher Inhalt befindet sich auf meinem Blog, in meinem Podcast – nicht auf Social Media. Denn wenn ich meine ganze Energie darauf verwende, Inhalte auf Social Media zu veröffentlichen, sind sie nach drei Tagen im Newsfeed weit unten und kaum noch auffindbar.

Die vierte goldene Regel

Verschwende nicht deine Zeit und die Zeit anderer, indem du belanglose Fragen stellst wie "Isst du lieber Schokolade oder Pudding?". Das bringt dich nirgendwo hin.

Ich spreche so emotional darüber, weil ich am Anfang selbst daran geglaubt habe – weil so viele Menschen dich das glauben lassen. Und wer sind diese Menschen? Es sind diejenigen, die dir Kurse verkaufen wollen – Kurse darüber, wie du mit Facebook-Stories Geld verdienst oder wie du organisches Facebook-Wachstum erzielst.

Am Ende hast du vielleicht viele Likes und Kommentare, aber gekauft hat immer noch niemand bei dir. Es geht nicht darum, möglichst viele Menschen auf deinen Seiten und in deinen Gruppen zu haben, sondern die richtigen Menschen zu erreichen. Und die erreichst du nicht mit beliebigem "Social-Media-Herumgeposte". Dazu habe ich sogar ein Buch geschrieben, das auf Amazon vielfacher Bestseller wurde.

Meine goldene Regel für heute lautet daher: Alles, was du tust, ist deine Lebens- und Arbeitszeit. Alles, was du tust, sollte einer Strategie folgen.

Wenn du trotzdem eine persönliche Geschichte teilen möchtest, sei dir bewusst, dass das nicht deine Arbeitszeit, sondern deine "Spaßzeit" ist. In deiner Arbeitszeit solltest du nur strategische Aktivitäten verfolgen, und jeder Social-Media-Post sollte einem Zweck dienen.

Frage dich immer: Geht es der Welt nachher besser? Wem dient dieser Post? Erhöht er irgendjemanden, einschließlich dir selbst? Dient er deinem Business?

Wenn du privat gerne Social Media nutzt, dann tu das. Aber wenn du sagst, du verbringst Zeit auf Social Media, um dein Business aufzubauen, dann mache das auch wirklich – denke strategisch und nicht unbewusst: "Wenn ich das jetzt poste, bekomme ich sicher ein paar Kommentare und Likes."

Komm auf die Online Business Road Map!

Hast du dich schon für meinen Workshop angemeldet? Es gibt bereits viele Anmeldungen, und ich freue mich, wenn auch du dabei bist. Gemeinsam erstellen wir einen Plan für dein Online-Business, das wirklich funktioniert - diesmal in der 11. Runde auch mit Hilfe von KI.

Bis morgen in Teil 5 meiner Serie: "Hier geht's lang Kunde!"

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Meike Hohenwarter ist Mentorin für wirksame Online-Business- und Marketing-Strategien und gilt in der DACH-Region als führende Expertin für Online-Kurse. Unter dem Motto „Live Your Full Potential – Mach Dein Wissen zu Geld“ hat die digitale Strategin in den vergangenen 10 Jahren mehr als 500 Trainer, Berater und Coaches darin begleitet, im Netz selbst ein erfolgreiches Online-Business zu starten und es weiterzuentwickeln.

Meike Hohenwarter verspricht keine Erfolge über Nacht, sondern lehrt konsequenten, nachhaltigen Businessaufbau. Dadurch erzielen ihre Coachees ein stetig steigendes passives Einkommen, ernten eine höhere Anerkennung als Expert:innen und sind in der Lage, viel mehr Menschen zu helfen als zuvor. Mit weit über 100 erfolgreich vermarkteten Online-Kursen, einem Following von über 60.000 Teilnehmer:innen und einer Durchschnittsbewertung von über 4,5 von 5 Sternen für ihre Online-Kurse gilt Meike Hohenwarter mittlerweile als die "Online-Kurs-Queen". Ihr Wissen und ihre umfassende Erfahrung sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch in Offline- und hybriden Events sehr gefragt. Als Keynote Speakerin ist Meike Hohenwarter unter anderem auf dem Internationalen Marketing Kongress (IMK) und auf dem Online Marketing Kongress (OMKO) eine feste Größe.

Goldene Regel Nr. 4:

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Und wie schaut es bei dir aus?

Was postest du so auf Social Media?

Hat dich mein Artikel berührt, inspiriert, erstaunt? Erzähle es mir in den Kommentaren!

7 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Karin Lochner am 30. März 2025 um 12:51

    Meike spricht mir so aus dem Herzen mit diesem Video. Gut, dass ich Meike gefunden habe, denn mir geht es genauso: Was Leute zum Mittagessen essen oder wo sie gerade im Urlaub bin, finde ich sterbenslangweilig.

    Social Media schadet zwar nicht, wird aber völlig überbewertet.

    Eine Kollegin von mir hat 25.000 Follower auf Instagram. ich kenne niemanden persönlich, der auf Insta so „erfolgreich“ ist.

    Sie bekommt Turnschuhe geschenkt und Fitness-Outfits.

    Auf YouTube gibt es von ihr Videos mit 50.000 Aufrufen.

    Hat es ihr was für ihr Premium-Angebot (ein Retreat) gebracht?

    Null, niente, nada.

    Wir hatten beide exakt das gleiche Premium-Angebot in Thailand im selben Hotel, ich die ersten beiden Novemberwochen, sie die letzten beiden.

    Alles gleich: Yoga, Verpflegung, Ausflüge, Kosten.

    Sie hatte eine einzige Anmeldung für ihr Retreat, meins war ausgebucht. Obwohl sie sogar noch auf Instagram Anzeigen geschaltet hatte.

  2. Veröffentlicht von Werner Seitz am 23. Oktober 2023 um 10:01

    Ja Meike, deine Artikel verfolgen mich und inspirieren mich. Ich verfolge sie auch schon einige Zeit und bin immer wieder erstaunt über deine Sichtweise zum Thema Marketing. Der Mehrwert den du hier lieferst ist schon erstaunlich. Danke dafür, liebe Grüße Werner

  3. Veröffentlicht von Peggy am 1. November 2020 um 11:07

    Sprüche und Essensbilder fressen meine wertvolle Zeit. Für mich ist Social Media nur Business. Aber auf meine Art, wo ich mich zeigen will, was ich anbieten kann, um andere voranzubringen. Und diese Art verfolge ich seit über 7 Monaten und fahre sehr gut damit und bekomme inzwischen meine Kunden dorther.

    • Veröffentlicht von Meike Hohenwarter am 1. November 2020 um 11:15

      Genau, Peggy. Und schau, was bei dir in den letzten Monaten alles passiert ist! Wow! LG Meike

  4. Veröffentlicht von Dominique am 29. Oktober 2020 um 10:42

    Kopf gewaschen! Erst mal wieder die Frisur richten! Strategie, ja heidenei! Nun werde ich erst mal einen blog starten, anstatt meine Artikel/Texte nur auf facebook zu haben. Danke!

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